Liebe & Führung – Vergebung statt Groll
Willkommen zum neunten Beitrag unserer Serie „Liebe & Führung“, in der wir die 15 Merkmale der Liebe aus 1. Korinther 13, 4–7 betrachten und auf Führungsprinzipien anwenden. Heute widmen wir uns dem wichtigen Merkmal Nicht nachtragend handeln – einer Eigenschaft, die in der Führung oft unterschätzt wird, aber entscheidend für langfristigen Erfolg ist.
1. Was bedeutet „Nicht nachtragend“?
„Nicht nachtragend“ zu sein bedeutet, Fehler und negative Erfahrungen nicht lange mit sich herumzutragen. Es geht darum, zu vergeben und voranzugehen, anstatt alte Konflikte wieder und wieder aufzuwärmen. In der Führung ist dies von großer Bedeutung, da nachtragende Führungskräfte eine negative Kultur der Angst und Unsicherheit schaffen können.
Eine nachtragende Haltung vergiftet das Arbeitsklima. Stattdessen fördert Vergebung Vertrauen, Offenheit und Zusammenarbeit – Eigenschaften, die erfolgreiche Teams auszeichnen.
2. Was sagt die Bibel?
Die Bibel betont die Bedeutung von Vergebung und der Fähigkeit, nicht nachtragend zu handeln:
•Epheser 4, 32 (HFA): „Seid freundlich und mitfühlend zueinander, und vergebt euch gegenseitig, so wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.“
Diese Aufforderung erinnert uns daran, dass Vergebung eine zentrale Tugend ist. Vergeben bedeutet, loszulassen – nicht nur für den anderen, sondern auch für uns selbst.
3. Was sagt die Wissenschaft?
Die moderne Forschung zeigt, dass Führungskräfte, die nicht nachtragend handeln, in der Lage sind, vertrauensvollere und effektivere Teams aufzubauen. Daniel Goleman, der Pionier der emotionalen Intelligenz, erklärt, dass die Fähigkeit zur Vergebung ein Zeichen emotionaler Reife ist und den Weg für eine offene, konstruktive Kommunikation ebnet.
Führungskräfte, die nachtragend handeln, schüren Misstrauen und hindern ihr Team daran, sich weiterzuentwickeln. Dagegen schafft ein offenes, vergebendes Umfeld Raum für Kreativität und Innovation. Die Studien von Everett Worthington zeigen zudem, dass Vergebung in Teams zu einer deutlichen Verbesserung der Zusammenarbeit und Produktivität führt.
4. Zum Nachdenken
Nicht nachtragend zu handeln bedeutet, das Beste aus jeder Situation zu machen und die Zukunft über die Vergangenheit zu stellen. Führungskräfte, die vergeben, setzen ein starkes Zeichen für Mitgefühl und Verständnis. Sie schaffen eine Kultur, in der Fehler als Lernchancen gesehen werden und die Beziehungen im Team gestärkt werden.
Zitat von Nelson Mandela:
„Groll zu hegen ist wie Gift zu trinken und zu hoffen, dass es deinen Feind tötet.“
Dieses Zitat verdeutlicht, dass Vergebung nicht nur den anderen befreit, sondern auch uns selbst. In der Führung befreit uns Vergebung von der Last alter Konflikte und ermöglicht uns, nach vorne zu schauen.
5. Wie geht es weiter?
Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Thema Gerechtigkeit – einer weiteren zentralen Eigenschaft der Führung, die oft herausgefordert wird. Bleib dran, um mehr darüber zu erfahren!
Euer Henning Schmale
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Für mehr Informationen: Familienunternehmen – gemeinsam durch die Krise
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Quellen und weiterführende Infos:
Mandela, N. (1994). Long walk to freedom: The autobiography of Nelson Mandela. Little, Brown and Company.
Goleman, D. (1995). Emotional intelligence: Why it can matter more than IQ. Bantam Books.
Worthington, E. L. (2003). Forgiveness and reconciliation: Theory and application. Routledge.
Die Bibel. (Hoffnung für alle). (2015). Deutsche Bibelgesellschaft. (Epheser 4, 32).