Liebe & Führung – Selbstlosigkeit

Willkommen zum siebten Beitrag unserer Serie „Liebe & Führung“, in der wir uns mit den 15 Merkmalen der Liebe aus 1. Korinther 13, 4–7 befassen und sie in den Kontext der Führung setzen. Heute beschäftigen wir uns mit einem zentralen Prinzip effektiver und ethischer Führung: Selbstlosigkeit.

Was ist Selbstlosigkeit?

Laut dem DWDS bedeutet Selbstlosigkeit eine uneigennützige Haltung, bei der die Interessen anderer über die eigenen gestellt werden. Eine selbstlose Führungskraft denkt nicht nur an persönliche Ziele, sondern stellt das Wohl des Teams und der Organisation in den Vordergrund.

Was sagt die Bibel?

Die Bibel betont immer wieder die Bedeutung von Selbstlosigkeit in der Führung:

„Handelt nicht aus Selbstsucht oder Ehrsucht, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.“ (Phil. 2,3.4)

In dieser Passage fordert Paulus die Philipper dazu auf, anderen den Vorzug zu geben und in unseren Handlungen nicht den eigenen Vorteil zu suchen. Es geht darum, eine Haltung der Demut und des Dienens anzunehmen, die in der Führung besonders wertvoll ist.

Was sagt die Wissenschaft?

Auch die Wissenschaft hebt die Bedeutung von selbstloser Führung hervor.

Jim Collins (2001) beschreibt in seinem Konzept der Level-5-Leadership, dass die besten Führungskräfte sich durch Demut und Selbstlosigkeit auszeichnen. Sie stellen das Wohl des Unternehmens über ihre persönlichen Ambitionen und sorgen dafür, dass Erfolge als Teamleistung gesehen werden.

Adam Grant (2013) erklärt in Give and Take, dass Führungskräfte, die altruistisch handeln und sich um das Wohl anderer kümmern, langfristig erfolgreicher sind. Diese Haltung baut starke Netzwerke und schafft ein positives Arbeitsklima.

Zitat von Laozi und seine Bedeutung

Der chinesische Philosoph Laozi (ca. 6. Jahrhundert v. Chr.) ist der Begründer des Daoismus. In seiner Lehre betonte er die Bedeutung von Bescheidenheit, Harmonie und Selbstlosigkeit. Ein zentraler Gedanke von Laozi ist das „Wu wei“ – das Prinzip des „Nicht-Handelns“, bei dem Führungskräfte Bedingungen schaffen, in denen Menschen selbstverantwortlich handeln können, ohne aktiv einzugreifen.

Sein Zitat passt perfekt zum Thema Selbstlosigkeit in der Führung:

Ein Führer ist am besten, wenn die Menschen kaum wissen, dass er existiert. Wenn seine Arbeit getan ist, sagen sie: Wir haben es selbst getan.

Dies verdeutlicht, dass selbstlose Führung nicht nach Anerkennung strebt, sondern den Erfolg des Teams in den Vordergrund stellt.

Zum Nachdenken

„Selbstlosigkeit“ bedeutet, die Bedürfnisse und Interessen anderer vor die eigenen zu stellen. Für Führungskräfte heißt das, Entscheidungen zu treffen, die langfristig dem Wohl der gesamten Organisation dienen, statt auf kurzfristigen persönlichen Gewinn abzuzielen. Wie eine Pflanze, die für das gesamte Ökosystem wächst, wirkt selbstlose Führung positiv auf das gesamte Umfeld.

Wie geht es weiter?

Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns mit Geduld – einer weiteren unverzichtbaren Eigenschaft für erfolgreiche Führung. Bleib dran!

Euer Henning Schmale

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Für mehr Informationen: Familienunternehmen – gemeinsam durch die Krise

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Quellen und weiterführende Infos:

Collins, J. (2001). Good to great: Why some companies make the leap… and others don’t. Harper Business.

Grant, A. (2013). Give and take: Why helping others drives our success. Penguin Books.

Die Bibel. (Hoffnung für alle). (2015). Deutsche Bibelgesellschaft. (Philipper 2, 3–4).