Die Einheit als Geschenk und Auftrag – Dankbarkeit und Vergebung

Am 3. Oktober feiern wir 34 Jahre Deutsche Einheit – ein historisches Datum, das für weit mehr steht als das Zusammenwachsen zweier Länderteile. Es ist ein Tag, der uns an den Mut, die Hoffnung und den Willen zur Freiheit erinnert. Besonders heute sollten wir dankbar auf das schauen, was wir gemeinsam erreicht haben. Die Wiedervereinigung war und ist ein Geschenk – aber auch ein Auftrag.

Dankbarkeit in zwei Richtungen für Wiedervereinigung

Zuerst möchte ich der ostdeutschen Bevölkerung meinen tiefen Dank aussprechen. Unsere Brüder und Schwestern aus dem Osten haben allen Mut zusammengenommen und sind friedlich auf die Straßen gegangen, um gegen ein Regime zu protestieren, das sie nicht wollten und dem auch wir im Westen niemals nachgestrebt haben. Ihr Mut und ihr friedlicher Protest waren der Schlüssel zur Freiheit und Einheit unseres Landes.

Zweitens danke ich Gott für das Wunder der Wiedervereinigung. Es grenzt tatsächlich an ein Wunder, dass alles ohne Gewalt, ohne Schüsse und ohne Tote verlief. Neben dem Engagement der Menschen war es auch das Zusammenspiel scheinbar zufälliger Umstände, wie die Führung von Michail Gorbatschow, dem damaligen Präsidenten der Sowjetunion, der eine pro-europäische Haltung vertrat und die Wiedervereinigung unterstützte. Ein weiteres Wunder ist, dass auch Großbritannien und Frankreich, trotz ihrer anfänglichen Bedenken, die Wiedervereinigung schließlich unterstützten und ihre Vorbehalte aufgaben. Diese internationale Zusammenarbeit war entscheidend dafür, dass Deutschland friedlich vereint werden konnte.

„Wie schön und angenehm ist es, wenn Brüder in Frieden zusammenleben!“ (Bibel)

Vergebung für Überheblichkeit

Doch bei all der Dankbarkeit darf eines nicht vergessen werden: Als Westdeutsche müssen wir um Vergebung bitten. Zu oft haben wir uns überheblich gegenüber unseren ostdeutschen Brüdern verhalten, in gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und sogar religiösen Bereichen. Diese Überheblichkeit darf nicht fortbestehen, und wir sollten uns aktiv darum bemühen, aus der Vergangenheit zu lernen und in gegenseitigem Respekt zusammenzuwachsen.

In einer Zeit, in der das Thema Einheit wieder besonders herausfordernd ist, ist es wichtig, den Blick auf das Wesentliche zu richten: Gemeinsam schaffen wir mehr. Wo politische und gesellschaftliche Spaltungen tief gehen, brauchen wir den Mut, Brücken zu bauen und Verbindungen zu schaffen.

Take-Away

Die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands ist ein Geschenk, das wir in Dankbarkeit annehmen sollten. Gleichzeitig fordert sie uns auf, heute aktiv Vergebung zu suchen und eine geeinte Gesellschaft auf der Grundlage von Respekt und Zusammenarbeit zu fördern.

Ich wünsche Euch einen einmütigen Feiertag.

Euer Henning Schmale

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Für mehr Informationen: Familienunternehmen – gemeinsam durch die Krise

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Quellen und weiterführende Infos:

Hoffnung für alle. (2015). Die Bibel: Hoffnung für alle (Psalm 133,1). SCM R. Brockhaus. https://www.bible.com/de/bible/73/PSA.133.1