Impulskontrolle und Emotionsregulierung: Was Führungskräfte von Schachmeistern lernen können
Schachmeister sind nicht nur für ihre analytischen Fähigkeiten bekannt, sondern auch für ihre bemerkenswerte Fähigkeit, ihre Emotionen und Impulse zu kontrollieren. In schwierigen Spielsituationen ist es besonders wichtig, nicht voreilig zu handeln, da selbst ein einziger impulsiver Zug das gesamte Spiel ruinieren kann. Dieses Prinzip lässt sich auch auf das Führungsmanagement übertragen.
Führungskräfte stehen, ähnlich wie Schachspieler, regelmäßig vor komplexen Entscheidungen, die unter Druck getroffen werden müssen. Doch während im Schach der Gegner direkt vor einem sitzt und das Ergebnis jeder Entscheidung klar ist – Sieg, Niederlage oder Unentschieden – haben Führungskräfte oft nicht die sofortige Rückmeldung ihrer Handlungen. Hier liegt eine große Herausforderung. Entscheidungen, die impulsiv oder ohne gründliche Überlegung getroffen werden, können langfristig negative Folgen haben, die nicht immer sofort sichtbar sind.
Einer der wichtigsten Aspekte, den Führungskräfte von Schachmeistern lernen können, ist die Balance zwischen Intuition und Analyse. Intuition, so wie sie bei Schachmeistern funktioniert, ist nicht nur ein Bauchgefühl, sondern basiert auf jahrelanger Erfahrung und Training. Schachspieler bauen über Jahre hinweg eine immense Datenbank von Mustern auf, die es ihnen ermöglicht, komplexe Situationen schnell zu erfassen.
Diese Mustererkennung ist im Berufsleben ähnlich: Führungskräfte, die sich kontinuierlich reflektieren und aus früheren Entscheidungen lernen, verbessern ihre Intuition und treffen so fundiertere Entscheidungen.
Der ungarische Psychologe László Mérö bringt es auf den Punkt:
„Großmeister irren sich intelligenter als andere Recht haben.“ (1)
Dieses Zitat unterstreicht die Tatsache, dass selbst die Besten Fehler machen, jedoch durch ihre Erfahrung und ihren analytischen Ansatz fähig sind, aus diesen Fehlern zu lernen und sie zukünftig zu vermeiden.
Zum Über-Denken
Führungskräfte sollten sich der Macht der Impulskontrolle bewusst sein und regelmäßig reflektieren, wie sie zu Entscheidungen kommen. Es ist ratsam, in stressigen Situationen innezuhalten und bewusst über die emotionalen Signale nachzudenken, die sie empfinden. Intuition sollte immer durch gezielte Analyse ergänzt werden, um Fehlentscheidungen zu minimieren. Eine weitere gute Praxis besteht darin, ein regelmäßiges Feedbacksystem zu etablieren, das ähnlich wie im Schach schnelle Rückmeldungen über den Erfolg oder Misserfolg von Entscheidungen gibt.
Euer Henning Schmale
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Quellen und weiterführende Infos:
Gupta, M. (2016). Die sieben Erfolgsprinzipien der Schachmeister: Strategisches Denken und Entscheiden für Führungskräfte. Wiesbaden: Springer Gabler.
(1) Mérö L (2002) Die Grenzen der Vernunft. Kognition, Intuition und komplexes Denken. Rowohlt Taschenbuch, Reinbeck bei Hamburg