Kostenfaktor oder Investition? – Warum sich ein CRO auch für familiengeführte KMU lohnt

Stellen Sie sich vor, Sie sind mit einem Sportboot auf einem großen Gewässer unterwegs. Aus Erfahrung weiß man, dass immer eine ausreichende Menge Treibstoff als Reserve eingeplant wird. Man rechnet für unvorhergesehene Ereignisse wie schlechtes Wetter oder Umwege zusätzliche Kapazitäten ein. Denn mitten auf dem Wasser stehen keine Tankstellen zur Verfügung, und Hilfe ist oft weit entfernt. Dieses Prinzip lässt sich auf die Liquidität eines Unternehmens übertragen. Auch hier sollten immer genügend finanzielle Reserven vorhanden sein, um in Krisenzeiten schnell externe Unterstützung wie einen CRO in Anspruch nehmen zu können – bevor es zu spät ist. Ist ein CRO nur Kostenfaktor oder doch Investition?

Wie Benjamin Franklin sagte:

„Eine Unze Vorsorge ist besser als ein Pfund Heilung.“

Dieser Satz bringt auf den Punkt, wie wichtig es ist, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, bevor Probleme außer Kontrolle geraten. Eine frühzeitige Einbindung eines CRO kann die richtige Vorsorgemaßnahme sein, um größere finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden .

Contra: Der CRO kostet Geld

Kein Zweifel, ein CRO ist eine finanzielle Investition. In Zeiten, in denen die Liquidität knapp ist und Unternehmen mit steigenden Finanzierungskosten konfrontiert sind, kann es schwierig erscheinen, zusätzliches Geld für einen externen Berater wie einen CRO auszugeben. Laut dem Deloitte Restructuring Report 2023/24 belasten steigende Zinsen und Finanzierungskosten viele Unternehmen, was die Restrukturierungskosten weiter erhöht. Dazu kommt, dass die Einbindung zahlreicher Stakeholder die Komplexität und somit auch die Kosten eines Restrukturierungsprozesses erhöht.

Pro: Der CRO als wertvolle Investition

Trotz dieser Kosten stellt der CRO oft die beste Investition dar, um langfristig Stabilität und Wachstum zu sichern. Der Deloitte Restructuring Report 2021 hebt hervor, dass rechtzeitige Restrukturierungsmaßnahmen wie die Einbindung eines CROs entscheidend dazu beitragen können, Insolvenzen zu verhindern. Vor allem das neue StaRUG bietet eine gesetzliche Grundlage, um Krisen frühzeitig zu bewältigen, und ein CRO kann helfen, diese Maßnahmen erfolgreich umzusetzen.

Zusätzlich betonen Experten, dass der CRO operative Schwachstellen schnell identifiziert und durch gezielte Maßnahmen Liquidität freisetzt. Laut Deloitte führen diese Effizienzsteigerungen und Working-Capital-Optimierungen häufig zu schnellen finanziellen Entlastungen, die die anfänglichen Kosten für den CRO mehr als rechtfertigen.

Wissenschaftliche Meinung

Studien zeigen, dass Unternehmen, die einen CRO einsetzen, oft erfolgreicher aus Krisensituationen hervorgehen. Laut einer Untersuchung von Deloitte tragen CROs dazu bei, dass Restrukturierungsmaßnahmen effizienter umgesetzt werden und eine finanzielle Stabilisierung schneller erreicht wird. Dies gilt besonders in kapitalintensiven Branchen wie der verarbeitenden Industrie, wo operative Schwächen und technologischer Wandel die größten Herausforderungen darstellen.

Fazit: Kosten mit Mehrwert

Obwohl der Einsatz eines CROs anfangs als kostenintensiv erscheint, liegt der wahre Wert in der langfristigen Sicherung des Unternehmens. Durch gezielte Maßnahmen kann der CRO nicht nur die aktuelle Krise bewältigen, sondern auch nachhaltige Effizienzsteigerungen und Stabilität schaffen. Besonders in Zeiten steigender Finanzierungskosten und operativer Herausforderungen lohnt sich diese Investition.

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Im nächsten Teil beschäftigen wir uns mit der Frage: „Interner Widerstand oder externe Expertise? – Wie ein CRO intern Vertrauen aufbaut“.

 

Euer Henning Schmale

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Für mehr Informationen: Familienunternehmen – gemeinsam durch die Krise

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Quellen und weiterführende Infos:

Deloitte. (2021). Deloitte Restructuring Report 2021.

Deloitte. (2023). Deloitte Restructuring Report 2023/24.

StaRUG: Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen. (n.d.).